Yellow Submarine

Yellow Submarine



Yellow Submarine ist ein Zeichentrickfilm von George Dunning aus dem Jahr 1968, dessen Inhalte und Filmmusik aus dem Album Yellow Submarine von den Beatles stammen. Das Drehbuch stammte von Lee Minoff, Al Brodax, Jack Mendelsohn und Erich Segal. Die Beatles selber waren an der Konzeption des Films nicht beteiligt


Entstehung:


Yellow Submarine geht auf einen Vorschlag von Al Brodax zurück. Brodax hatte für das US-amerikanische Network ABC von 1965 bis 1967 eine Zeichentrickserie mit den Beatles als Cartoon-Charakteren produziert. Er wandte sich an Brian Epstein, den damaligen Manager der Beatles und schlug ihm vor, einen animierten Kinofilm um die Beatles zu drehen. Epstein stimmte zu, erteilte auch die Genehmigung, bereits vorhandene Stücke der Beatles zu verwenden und im Juli 1967 begann man unter der Leitung von George Dunning am Konzept für den Film zu arbeiten. Die Produktion stand unter einem erheblichen Zeitdruck, denn die Premiere des Films war für den Juli 1968 vorgesehen. Ein fertiges Drehbuch war zu Beginn der Arbeiten nicht vorhanden und auch das Design war noch nicht ausgereift. Das Buch wurde mehrfach geändert und vier Autoren waren am Ende daran beteiligt. Dabei orientierte man sich bei den Dialogen offensichtlich auch am Stil von Lennons mit Wortspielereien gefüllten Werken „In seiner eigenen Schreibe" und „Ein Spanier macht noch keinen Sommer". Der Entwurf der Figuren und Szenerien erwies sich als schwierig. Man engagierte schließlich Heinz Edelmann als verantwortlichen Art Director, auf den man durch dessen Arbeiten in der Zeitschrift twen aufmerksam geworden war
Über einen Zeitraum von gut elf Monaten entstand in London in den Studios von „TV Cartoons" der Trickfilm, an dem bis zeitweise bis zu 200 Mitarbeiter tätig waren. Animatoren, Coloristen und Hintergrundkünstler arbeiteten zum Teil in zwei Schichten, um den Zeitplan einhalten zu können.


Inhalt:


Pepperland wird von den Blaumiesen angegriffen und die „Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" wird in einer Blase gefangen. Pepperland wird dadurch ganz farblos und ist dem Angriff der Blaumiesen hilflos ausgeliefert. Der Lord Mayor schickt Old Fred mit seinem gelben Unterseeboot los, um die Beatles zu holen, damit diese mit ihrer Musik die Blaumiesen vertreiben. Auf ihrer Reise nach Pepperland treffen sie auf „Boob, den Nowhere Man, der sie fortan begleitet. In Pepperland angekommen, gelingt es den Beatles mit ihrer Musik die Blaumiesen zu besiegen und Pepperland zu befreien.


Bemerkungen:


Der subversive und häufig absurde Humor der Songs sowie deren geglückte Umsetzung in Bilder unterschied sich sehr stark von damals üblichen Zeichentrick- Filmen à la Walt Disney. Deshalb sprach der Film sowohl ein Kinder- wie ein Erwachsenen-Publikum an. Er gilt heute allgemein nicht nur als der beste Film der Beatles, sondern als eines der interessantesten Film-Kunstwerke dieser Zeit überhaupt.


Die Beatles synchronisierten ihre Trickfiguren nicht selbst, sondern hatten Sprach-Doubles. Nur ganz am Ende des Films gibt es einen Realfilmteil, in dem sie eine kurze Szene selber spielen.


Mitarbeit der Beatles:


Die Beatles nahmen nur wenig Einfluss auf den Film, ihre Beteiligung beschränkte sich darauf, vier neue Stücke für Yellow Submarine zur Verfügung zu stellen und für die Schlußsequenz des Films in einer Realfilm-Szene aufzutreten. Im Rahmen der Anthology erinnerte sich George Harrison daran, Edelmann und einige andere Hauptverantworliche ein oder zweimal getroffen zu haben. Man habe sich über Ideen unterhalten, aber seitens der Beatles wenig beigetragen.
„But we only had one or two meetings, maximum, with them and the producer, Al Brodax - basically there was very little involvement from us."
- George Harrison, The Beatles Anthology, S. 292
Mit dem Resultat war Harrison dann aber durchaus zufrieden und bezeichnete ihn als Klassiker, der jede Generation anspreche.


Paul McCartney hatte einen Trickfilm im Disney-Stil erwartet und war zunächst enttäuscht, dass sich der Film gänzlich anders präsentierte und von der psychedelischen Stimmung des „Sgt. Pepper's"-Album geprägt zeigte. In der Rückschau gab McCartney den Machern allerdings Recht und mag den Film.
„I love the Disney films, so I thought this could be the greatest Disney movie ever - only with our music. That would be a lovely mix. They didn't want that, though, and luckily, it wasn't my decision. Looking back on the film, I do like it now."
- Paul McCartney, The Beatles Anthology, S. 292


John Lennon war der einzige Beatle, der sich darüber beschwerte, die Produzenten des Films hätten ihm Ideen für den Film „gestohlen", ohne ihn entsprechend dafür zu würdigen. „Brodax got half of Yellow Submarine out of my mouth. The idea for the Hoover, the machine that sucks people up - all those were my ideas. They used to come to the studio and chat: ‚Hi, John, old bean. Got any ideas for the film?' And I'd just spout out all this stuff, and they went off and did it." - John Lennon, The Beatles Anthology, S. 292


Verwendete Stücke:


• Yellow Submarine (Lennon/McCartney)
• Only a Northern Song (Harrison)
• All Together Now (Lennon/McCartney)
• Hey Bulldog (Lennon/McCartney)
• It's All Too Much (Harrison)
• All You Need Is Love (Lennon/McCartney)
• Eleanor Rigby (Lennon/McCartney)
• Nowhere Man (Lennon/McCartney)
• Lucy in the Sky with Diamonds (Lennon/McCartney)
• When I'm Sixty-Four (Lennon/McCartney)
• Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band (Lennon/McCartney)
• Pepperland (George Martin)
• Sea of Time (George Martin)
• Sea of Holes (George Martin)
• Sea of Monsters (George Martin)
• March of the Blue Meanies (George Martin)
• Pepperland Laid Waste (George Martin)



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